Sitze im Deutschen Bundestag bis 2021

Nach der Bundestagswahl im September 2021 werden nach dem amtlichen Wahlergebnis insgesamt 736 Abgeordnete einen Sitz im Deutschen Bundestag einnehmen. Auch in der 20. Wahlperiode werden 598 Mandate durch die Wahl der Erst- und Zweitstimme vergeben, der Rest sind Überhang- und Ausgleichsmandate. In den vergangenen Wahlperioden ist die Anzahl der Mandate kontinuierlich angewachsen.

Wie entstehen Überhangsmandate?

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags werden über eine Erst- und eine Zweistimme gewählt. Die Erststimme entscheidet über den Direktkandidaten bzw. die Direktkandidatin für den jeweiligen Wahlkreis, mit der Zweitstimme werden die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag gewählt. Überhangsmandate entstehen dann, wenn eine Partei mehr Direktmandate über die Erststimme erhält, als ihr gemäß der Anzahl über die Zweitstimmen zustehen würde. Überhangsmandate werden entsprechend über die Landeslisten der Bundesländer ermittelt. Durch Wahlrechtsänderungen in den Jahren 2013 und 2020 werden Überhangsmandate ab dem dritten Mandat durch weitere Ausgleichsmandate über einen Zweitstimmenproporz ausgeglichen. Durch den Ausgleich soll der relative Vorteil für eine Partei mit vielen Überhangsmandaten vermieden werden.

Funktion des Deutschen Bundestags

Der Bundestag gilt als legislative Gewalt in der repräsentativen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland. Neben der Kontrollfunktion der Exekutiven (Bundesregierung) ist der Bundestag als Parlament das zentrale Organ zur Beratung und Verabschiedung von Gesetzen. Als einziges Verfassungsorgan Deutschlands wird der Bundestag direkt durch das Volk gewählt, einer Legislaturperiode dauert vier Jahre.