Statistiken zum Thema Retouren im Online-Handel

Der Online-Handel boomt. Allein in Deutschland ist der B2C-E-Commerce-Umsatz von 24,4 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 86,7 Milliarden Euro zehn Jahre später gestiegen. Da der Wettbewerbsdruck unter den Online-Händlern hoch ist, gehören das Anbieten von kostenlosen Retouren sowie großzügige Rückgabefristen häufig zur Tagesordnung.

Deutsche liegen bei Retouren vorn

Insbesondere die Möglichkeit der kostenlosen Rücksendung von Online-Bestellungen wird von Online-Shoppern gerne in Anspruch genommen. Nach einer konservativen Schätzung der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wurden in Deutschland im Jahr 2020 etwa 315 Millionen Pakete retourniert. Im europäischen Vergleich hatte Deutschland im Jahr 2020 mit 56 Prozent den größten Anteil an Nutzern von Retouren. Ein Grund für die hohe Retourenquote in Deutschland könnte in der Zufriedenheit mit der Abwicklung liegen: Hierzulande gaben 95 Prozent der Befragten einer Umfrage an, sehr oder eher zufrieden mit Retourenvorgängen zu sein.

Was wird retourniert?

Zu den am häufigsten retournierten Artikeln bei Online-Bestellungen in Deutschland zählen Bekleidung und Schuhe. Laut des Statista Global Consumer Survey gaben 33 bzw. 19 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten Artikel aus diesen Produktkategorien zurückgesendet zu haben. Passend dazu gaben 71 Prozent der Befragten einer anderen Umfrage als Grund für Retouren an, dass das Produkt nicht gepasst hat. Deutlich seltener werden dagegen Schreibwaren und Tierbedarf zurückgesendet.

Maßnahmen zur Reduktion von Retouren

Retouren gehen oftmals mit negativen ökonomischen und ökologischen Folgen einher. Nach Einschätzungen der Wissenschaftler der Universität Bamberg ließe sich die Anzahl der Retouren durch die Angabe einheitlicher Größen der Hersteller und eine gesetzlich vorgeschriebene Gebühr für Rücksendungen reduzieren. Diese Einschätzung ließe sich mit den Ergebnissen einer Umfrage unter Konsumenten zu gewünschten Maßnahmen zur Reduktion von Retouren vereinen. So wünschten sich 57 Prozent der Befragten bessere bzw. detailliertere Produktinformationen, um Retouren zu reduzieren. Gut ein Viertel der Befragten (26 Prozent) sprach sich für kostenpflichtige Retouren zur Retourenvermeidung aus. Zwar würden kostenpflichtige Retouren dazu führen, dass etwa die Hälfte der Befragten auf einen Online-Einkauf verzichten oder sich einen anderen Anbieter suchen würde, 36 Prozent der Befragten würden diese Kosten jedoch in Kauf nehmen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von P. Schmidt, 08.10.2024

Key insights

Geschätzte Anzahl der retournierten Pakete in Deutschland 2021
530 Mio.
Am häufigsten retournierte Artikel in Deutschland
Bekleidung
Am häufigsten genannter Grund für Retouren
Produkt passt nicht
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