Aus dem beschaulichen Gütersloh regiert der größte und mächtigste Medienkonzern Deutschlands: Das fast 190 Jahre alte Familienunternehmen Bertelsmann gehört auch
. Mit einem unglaublichen Konzernergebnis von über einer Milliarde scheint der Konzern unaufhaltbar. Doch der jüngste Umgang mit dem Traditionsverlag Gruner + Jahr stößt mitunter auf viel Kritik. Welche Auswirkungen werden die neuen Strategie- und Investitionspläne der Bertelsmann SE & Co. KGaA auf ihre umfänglichen Geschäftsbereiche haben?
Weltweiter Mediengigant
Bertelsmann vereint unter sich die TV-Gruppe RTL, das Musikgeschäft BMG, die Verlagsgruppe Penguin Random House und den Logistikdienstleister Arvato. Insbesondere die RTL Group, Arvato und Deutschlands größter Belletristik- und Sachbuchverlag Penguin Random House steuerten im Jahr 2024 wesentlich zum
Konzernumsatz von rund 19 Milliarden Euro bei. Aufgrund der Anteilsverkäufe vom französischen Callcenter-Betreibers Majorel im Herbst 2023 lag der Umsatz 1,2 Milliarden unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der
operative Konzerngewinn blieb dennoch stabil bei über drei Milliarden Euro. Als wahrer Global-Player generiert die Bertelsmann SE inzwischen über
27 Prozent des Umsatzes in den USA und damit ebenso viel wie im Heimatmarkt.
Neuausrichtung und Restrukturierung der Geschäftsbereiche
Der wirtschaftliche Druck auf die Medienlandschaft nimmt jährlich zu - vor allem im Printbereich.
Sinkende Auflagen und
Werbeeinnahmen der Magazine als Folge der digitalen Wende fordern eine neue Strategieausrichtung der Medienunternehmen. Auch Bertelsmann will den Fokus verstärkt auf digitale Geschäftsmodelle setzen. Das Tochterunternehmen RTL Deutschland wird beispielsweise vermehrt in die Entwicklung hinweg vom klassisch linearen TV-Geschäft hinzu Streaming- und Paid-Modelle investieren. Andere Bereiche passen da weniger gut in das Zukunftsbild: Gruner + Jahr, einst eine eigenständige Bertelsmann-Tochter, wurde schon 2022 unter das Dach der RTL Group untergeordnet. Es folgten Einstellungen und Verkäufe bekannter Titel. Kritiker fürchten den Verlust von Qualität und Vielfalt in der Medienlandschaft. Zuletzt wurden im März 2025 die Brigitte, die Gala und das Magazin Eltern an die Funke Mediengruppe verkauft.
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