Ausbau von Stromnetzen und Speichertechnologien
Die Energiewende und der damit einhergehende Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland führt zwangsläufig zu einer Umstrukturierung des Stromnetzes, da heute der Strom nicht mehr nur in großen Anlagen erzeugt, sondern dezentral dem Netz zugeführt wird. Der Trend zu einem Stromnetz mit dezentralen Energieerzeugern führt zu einem enormen Ausbaubedarf, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Geschätzt wird ein Netzausbau- und Netzumbaubedarf der Stromnetze von rund 200.000 Kilometern bis zum Jahr 2030. Desweiteren bürgen Erneuerbare Energien die Schwierigkeit, dass sich ihre Liefer-Zuverlässigkeit oft nicht voraussagen lässt. Das Zusammenspiel aus Wetterbedingungen und der Produktion von Energie hat zur Folge, dass neben dem Ausbau von Stromnetzen auch der Ausbau von Speichertechnologien angestrebt werden muss.Smarte Anwendungen in Haushalten
Die Entwicklung hin zum intelligenten Stromnetz hat auch Auswirkungen auf die Privathaushalte bzw. Verbraucher. Neue IT-Schnittstellen und moderne Stromzählertechnologien ermöglichen bessere Transparenz über die Entstehung von Kosten und Einsparungsmöglichkeiten. Intelligente Zähler, sogenannte "smart meter", bieten die Möglichkeit der Fernauslesung und können schwankende Strompreise in die Kalkulation einbeziehen. So kann der Verbraucher beispielsweise seine Waschmaschine dann anschalten, wenn der Strom aufgrund erhöhter Windstromeinspeisung oder geringer Nachfrage am günstigsten ist. Eine flächendeckende Einführung intelligenter Zähler steht in Deutschland allerdings noch in den Anfängen. Derzeit verfügen nur wenige der Haushalte über derartige elektronische Messeinrichtungen.Der Nutzen von intelligenten Stromnetze im Bereich der Elektro- und Informationstechnik wird kontrovers diskutiert. Eine Umfrage aus 2014 zur allgemeine Lage des Innovationsstandortes Deutschland spiegelt positive Erwartungen an Smart Grids. In einer anderen Studie aus dem Jahr 2019, in der Verteilnetzbetreiber zu intelligenten Anwendungen befragt wurden, heißt es Smart Grid Lösungen seien zu teuer und daher überbewertet.